Ein Blick aus dem All: Der Copernicus Data Space und seine Auswirkungen auf den Blick auf unsere Welt

07.02.2024 von Jurry de la Mar und Uwe Marquard

Copernicus Data Space: Neue Horizonte in der Erdbeobachtungstechnologie

Mit dem Start des Copernicus Data Space am 24. Januar 2023, begann eine neue Ära in der Erdbeobachtung. Als Nachfolger des erfolgreichen Copernicus Data Hub, der bereits über 500 Petabyte an Sentinel-Daten bereitgestellt und mehr als 600.000 registrierte Nutzer angezogen hat, stellt das Copernicus Data Space Ecosystem eine wesentliche Erweiterung und Verbesserung dar. 

Die Daten stellen eine gewaltige Menge an Informationen dar, die verschiedenste Aspekte der Erdbeobachtung abdecken – von hochauflösenden Bildern der Erdoberfläche bis hin zu klimatischen und atmosphärischen Daten. Die stetige Zunahme von Satellitendaten, kombiniert mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Copernicus Data Space, bedeutet, dass diese Datenmenge kontinuierlich wächst und eine immer umfangreichere und detailliertere Quelle für die Erdbeobachtung darstellt.

Der Copernicus Data Space hat die Art und Weise revolutioniert, wie wir Daten über unseren Planeten sammeln, analysieren und nutzen. Der Data Space bezieht seine Daten hauptsächlich aus den Sentinel-Missionen, die Teil des Copernicus-Programms der Europäischen Union sind und alle Nutzer kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Diese Missionen umfassen eine Reihe von Satelliten, die eine Vielzahl von Daten über die Erde sammeln. Jeder dieser Satelliten ist mit spezifischen Instrumenten ausgestattet, um unterschiedliche Aspekte der Erde zu beobachten, wie Ozeane, Atmosphäre, Landflächen und mehr. 

Zusätzlich zu den Sentinel-Missionen kann der Copernicus Data Space auch Daten aus folgenden Quellen beziehen:

  • Mitgliedsstaaten der EU und ihre Raumfahrtagenturen:
    Nationale Satellitenprogramme und raumfahrtbezogene Einrichtungen der Mitgliedsstaaten stellen ergänzenden Daten zur Verfügung.
  • Satellitenmissionen Dritter:
    Copernicus kooperiert mit einer Reihe von Drittstaaten und internationalen Organisationen, die ebenfalls Erdbeobachtungsdaten bereitstellen. Diese Kooperationen erweitern die Datenpalette, die für Copernicus-Nutzer verfügbar ist.
  • Kommerzielle Satellitenanbieter:
    Der Copernicus Data Space integriert auch Daten von kommerziellen Satellitenbetreibern, um spezifische oder hochauflösende Datenanforderungen für berechtigten Usern bereit zu stellen.
  • In-situ-Datenquellen:
    Neben Satellitendaten nutzt Copernicus auch In-situ-Daten (d.h. Daten, die vor Ort auf der Erde gesammelt werden), wie Wetterstationen, Bojen und Erdmessstationen, um die Satellitendaten zu ergänzen und zu validieren.
  • Internationale Organisationen und Forschungseinrichtungen:
    Daten von internationalen Forschungsprojekten und -initiativen können ebenfalls in den Copernicus Data Space einfließen.

Was den Copernicus Data Space besonders herausstellt, ist seine umfassende Zugänglichkeit und Anwendbarkeit. Ob Forschung, die detaillierte Klimadaten benötigt, Stadtplanung, die urbane Entwicklungen verfolgt, oder Landwirtschaft, die präzise Informationen über Bodenbeschaffenheit und Vegetation sucht – der Copernicus Data Space bedient ein breites Zielgruppen-Spektrum. Er ermöglicht es, aus einem Meer von Daten genau jene zu extrahieren und zu analysieren, die für spezifische Fragestellungen relevant sind.

T-Systems Europäische Kommision und ESA: Gemeinsam für fortschrittliche Erdbeobachtung mit Copernicus Data Space

T-Systems spielt dabei in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und der Eruopäischen Weltraumorganisation ESA eine entscheidende Rolle. Durch die Einführung neuer Dienste für den Copernicus Data Space im September 2023 trägt T-Systems dazu bei, dass diese wertvollen Daten nicht nur verfügbar, sondern auch für eine breite Nutzerbasis anwendbar werden. Diese von T-Systems bereitgestellten Analyse- und Trendüberwachungsdienste eröffnen neue Möglichkeiten für eine effektive Nutzung der Daten.

Neben der Bereitstellung von Daten und Analysen spielt T-Systems eine wesentliche Rolle in der  technischen Umsetzung von Verwaltung und Verarbeitung großer Datenmengen. Die Expertise von T-Systems in Cloud-Technologien und Datenmanagement sorgt dafür, dass die riesigen Datensätze des Copernicus Data Space effizient gespeichert, verarbeitet und den Nutzergruppen zugänglich gemacht werden. Dies ist entscheidend für die nachhaltige, kontinuierliche Verfügbarkeit und die hohe Qualität der Daten.

Darüber hinaus trägt T-Systems auch maßgeblich dazu bei, die Nutzerfreundlichkeit des Copernicus Data Space zu erhöhen. Durch benutzerfreundliche Weboberflächen, Schnittstellen und Tools wird sichergestellt, dass die Daten auch ohne tiefgreifendes technisches Verständnis oder spezielle Software effektiv genutzt werden können. Dies trägt zur Demokratisierung der Erdbeobachtungsdaten bei, denn so werden die Copernicus-Informationen einer breiteren Nutzerbasis zugänglich gemacht.

Vielfältige Einsatzgebiete des Copernicus Data Space: Von Umweltschutz bis Stadtplanung

Die Vielseitigkeit des Copernicus Data Space zeigt sich besonders in seinen zahlreichen Anwendungsbereichen, die von der Umweltüberwachung bis hin zur städtischen Planung reichen. Die Plattform ermöglicht die Datennutzung auf eine Weise, die viele Aspekte unseres Lebens und unserer Umwelt direkt und positiv beeinflusst.

  • Umwelt- und Klimaüberwachung:
    Ein Hauptanwendungsbereich ist die Überwachung und Analyse von Umwelt- und Klimaveränderungen. Der Copernicus Data Space liefert wichtige Daten für die Beobachtung von Treibhausgasemissionen, der Ausbreitung von Waldbränden, der Überwachung des Meeresspiegelanstiegs und der Verfolgung von Klimatrends. Diese Informationen sind entscheidend für die Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Schutz der Biodiversität.
  • Stadtplanung und Infrastrukturentwicklung:
    Städte und Gemeinden können die Daten nutzen, um die städtische Entwicklung zu überwachen und zu planen. Dies umfasst die Analyse von Bebauungsmustern, die Überwachung der Luftqualität und die Planung von Grünflächen, um urbane Hitzeinseln zu reduzieren.
  • Landwirtschaft und Ressourcenmanagement:
    Landwirtschaft und Agrarwissenschaft profitieren von präzisen Informationen über Bodenbeschaffenheit, Vegetation und Wasserressourcen. Die Analysen unterstützen eine nachhaltigere Landwirtschaft durch optimierte Bewässerung, Düngung und Erntestrategien. (Link Wassermonitoring?) 
  • Katastrophenmanagement:
    Im Falle von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben oder Stürmen ermöglicht der Copernicus Data Space schnelle und genaue Analysen. Die Daten unterstützen Rettungsdienste und Katastrophenhilfe bei der Koordination ihrer Einsätze und helfen bei der Beurteilung der Schäden und der Planung von Wiederaufbaumaßnahmen.

Diese Beispiele zeigen, welche konkreten Lösungen der Copernicus Data Space für reale Herausforderungen bietet. So wird es Fachleuten aus verschiedensten Bereichen ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen und zur Verbesserung unserer Lebensqualität, unserer Sicherheit, sowie zum Schutz unserer Umwelt beizutragen.

Was bringt die Zukunft für den Copernicus Data Space? Erweiterungen und neue Funktionen

Der Copernicus Data Space steht erst am Anfang seiner Entwicklung. In Zukunft ist die kontinuierliche Erweiterung und Verbesserung des Systems geplant, die die Plattform noch leistungsfähiger und benutzerfreundlicher macht.

  • Erweiterung der Daten- und Dienstleistungen
    Der Copernicus Data Space wird regelmäßig um neue Datenquellen und Analysetools erweitert. Das umfasst sowohl die Erhöhung der Datendichte und -vielfalt als auch die Integration fortschrittlicher Verarbeitungstechnologien. Nutzer können sich auf noch reichhaltigere Informationen und Werkzeuge freuen, die immer detailliertere Analysen ermöglichen.
  • Effekte des Copernicus Data Space auf die Wissenschaft
    Erstens ermöglicht der Zugang zu umfassenden Erdbeobachtungsdaten der Wissenschaft einen tieferen Einblick in Umweltprozesse. Phänomene wie der Klimawandel können so besser erforscht werden. Darüber hinaus fördert die Verfügbarkeit dieser Daten die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die zu innovativen Lösungen für z.B. Umwelt- und Klimafragen führt. Eine effiziente Datenbereitstellung beschleunigt die Forschung und führt zu schnelleren Ergebnissen, da der Aufwand für die Datenerhebung und -analyse sinkt.
  • Effekte des Copernicus Data Space auf die öffentliche Verwaltung
    Durch den Zugang zu präzisen und aktuellen Daten können Entscheidungsträger in der Verwaltung fundiertere Entscheidungen treffen. Dies wird insbesondere in Bereichen wie Stadtplanung, Umweltmanagement und Katastrophenhilfe von immer größerer Relevanz sein. Die Verfügbarkeit solcher Daten verbessert die Effizienz bei der Planung und Durchführung öffentlicher Projekte. Dadurch können optimierte Ressourcenverteilung und Kosteneinsparungen erreicht werden. Im Bereich des Katastrophenmanagements ermöglicht der schnelle Zugriff auf detaillierte Daten eine zeitnahe und gezielte Reaktion. Dies erhöht die Effektivität von Rettungs- und Wiederaufbaumaßnahmen. Insgesamt wird der Copernicus Data Space dazu beitragen, die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen zu verbessern und die Reaktionsfähigkeit und Effizienz der öffentlichen Verwaltung positiv zu beeinflussen.

Fazit: Copernicus Data Space - Ein Fenster zur nachhaltigen Zukunft unserer Erde

Der Copernicus Data Space, ein Meilenstein in der Erdbeobachtung, hat bereits eindrucksvoll gezeigt, wie der Zugang zu detaillierten und vielfältigen Daten unser Weltbild verändern kann. Durch die Zusammenarbeit von T-Systems mit der Europäischen Union und der ESA und weiteren Partnern ist ein Ökosystem entstanden, das nicht nur für Wissenschaft, sondern auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar ist. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Copernicus Data Space ein Paradebeispiel dafür ist, wie technologischer Fortschritt und kooperative Anstrengungen genutzt werden können, um bedeutende Fortschritte für unsere Gesellschaft und unsere Umwelt zu erzielen. Der Copernicus Data Space ist mehr als nur eine Datenquelle: Er ist ein Fenster zu unserem Planeten, das uns Einblicke und Werkzeuge bietet, um eine nachhaltigere und besser informierte Zukunft zu gestalten.
 




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Jurry de la Mar und Uwe Marquard

Head of International Sales, Public Sector at T-Systems, Key Account Manager Public Sector, Forschung, Luft- und Raumfahrt

Seit über 15 Jahren unterstützen wir mit unseren Lösungen die großen europäischen Raumfahrtprogramme. Die Menge an Daten wächst ständig. Wir leisten dabei einen entscheidenden Beitrag, um aus der Datenflut nutzbare Informationen ableiten zu können.


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