Die Verwaltung muss Herrin ihrer Daten bleiben

20.12.2021 von Jörg Scholz

Bild zeigt einen gesperrten Schloss in einem Serverraum.


These 3: Digitalisierung benötigt eine souveräne IT-Infrastruktur

Das Online-Zugangs-Gesetz (OZG) verpflichtet Bund und Länder bis Ende 2022, Verwaltungsleistungen digital anzubieten. In einer Serie von Blogbeiträgen stellt Jörg Scholz, Telekom VP Kompetenzzentrum IT im Public Sektor, fünf Thesen zur Zukunft des OZG auf. Lesen Sie hier den dritten Teil der Serie.

Durch eine verstärkte Digitalisierung fallen immer mehr Daten an, die sicher gespeichert und sicher verarbeitet werden müssen. Die deutsche Verwaltung braucht Daten-Souveränität. 
Doch was heißt das eigentlich? 

Auf der einen Seite sollten wir die Power und die Innovationskraft von sogenannten Hyper-Scalern wie AWS oder Microsoft Azure nutzen, um deren Technologien nutzbar zu machen. So können wir einfach Skalierbarkeit, Kosteneffizienz und Prozessoptimierungen erreichen.

Zugriff ausländischer Dienste muss unterbunden werden

Auf der anderen Seite steht die Maxime, dass die Verwaltung Herrin ihrer Daten bleiben muss. Das heißt, diese dürfen nicht in falsche Hände geraten. Insbesondere der Zugriff ausländischer Dienste muss unbedingt unterbunden werden. 

Und da sehe ich die Aufgabe der deutschen IT-Industrie: zu unterstützen und Technologien als auch das Prozess-Know-How zur Verfügung zu stellen. Damit wird eine Abschottung der Verwaltungsdaten auf deutschem oder europäischem Staatsgebiet sichergestellt. 

Wir als Deutsche Telekom haben ebenfalls Lösungen hierfür – beispielsweise deutsche Rechenzentren, die garantieren, dass die Daten in Deutschland verbleiben. Auch eine sogenannte Härtung von Cloud-Angaben ist eine Maßnahme. Wenn beispielsweise eine Version von Office 365 nur noch in der Cloud angeboten wird, können wir diese Anwendung härten, sodass unberechtigter Zugriff auf die Daten ausgeschlossen wird. Cloud Privacy Services nennt sich dieses Angebot.

Das Beste aus zwei Welten

Wichtig ist, dass bei diesen ganzen Aktivitäten auf föderaler Ebene und auch europaweit eine koordinierte Vorgehensweise stattfindet, um einfach die Marktpower und die Marktmacht der Verwaltung in Deutschland zu nutzen. 

So können wir den Hyperscalern zeigen, welche Anforderungen wir haben und wo die roten Linien sind, die nicht überschritten werden dürfen. Dazu gehören auch Initiativen wie Gaia-X, die zum Ziel hat, eine souveräne europäische Dateninfrastruktur zu schaffen. Hier ist die Deutsche Telekom als Teil der deutschen Industrie positioniert, um die Interessen der Verwaltung deutschlandweit über die föderalen Strukturen hinweg und auch europaweit einzubringen und zu vertreten. 

Und auch in einem Positionspapier der Bundesländer wird gefordert, eine souveräne deutsche Verwaltungs-Cloud aufzubauen, mit nachvollziehbaren, sicheren Lieferketten und der Selbstbestimmtheit der Verwaltung als oberster Maxime. 

Diese Initiative hat zum Ziel, das Beste aus zwei Welten zu vereinen: Die Innovationskraft der Hyperscaler kombiniert mit dem Deutsch-Europäischen Rechtsraum. So kommt man zur Souveränität und zu einer maximalen Digitalisierungs-Möglichkeit.




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Jörg Scholz

Vice President Kompetenzzentrum IT

Dafür zu sorgen, dass Institutionen der öffentlichen Verwaltung genau die IT bekommen, die sie brauchen, ist meine Leidenschaft. Als Vice President Kompetenzzentrum IT im Public Sektor bei der Deutschen Telekom stelle ich sicher, dass unsere Produkte und Dienstleistungen genau auf die Anforderungen der öffentlichen Verwaltung ausgerichtet sind und helfen, diese nachhaltig zu entlasten.