Warum Schulen die Digitalisierung ganzheitlich angehen müssen
Mit einer durchgängigen Digitalstrategie können Schulen und Schulträger den digitalen Wandel im Bildungswesen forcieren. Als Leiter Vertrieb Digitale Bildung bei der Telekom bin ich hautnah dabei und weiß, warum eine langfristige Planung mehr bringt als die einmalige Beschaffung von Endgeräten ohne ganzheitliche Einbettung in vorhandene Strukturen.
Zu langsames WLAN in den Klassenzimmern? Fehlende digitale Lernplattformen? Von einem reibungslosen digitalen Unterricht sind viele Schulen noch weit entfernt. Im Juni 2021 ermittelte die Studie „Digitalisierung im Schulsystem“ der Georg-Augustin-Universität Göttingen, dass erst knapp ein Drittel der Schulräume digitales Lehren und Lernen umfänglich unterstützt. Außerdem erhält nur die Hälfte aller Schulen zuverlässig technische Unterstützung bei Problemen mit der IT. In der Praxis kümmert sich meist eine Lehrkraft nebenbei für zwei bis drei Freistunden in der Woche um die Technik.
Woran liegt es, dass die Digitalisierung im Bildungssektor nicht richtig in Fahrt kommt? An zu knappen finanziellen Mitteln sicher kaum, denn mit dem Digitalpakt Schule stehen sieben Milliarden Euro bereit, um den digitalen Wandel im Bildungswesen voranzutreiben. Bis zum Herbst 2021 hatten die Schulträger allerdings erst ein Drittel der Fördermittel abgerufen. Einer der Gründe, warum die Digitalisierung nicht an Geschwindigkeit gewinnt.
Einen anderen Grund nannten mir zuletzt Lehrerinnen und Lehrer aus meinem Freundeskreis. Sie berichteten, dass ihre Schulen zwar Tablets, Laptops oder Whiteboards angeschafft haben. Allerdings würden diese originalverpackt in einer Ecke stehen. Weil niemand weiß, wie sich die Geräte sicher in Betrieb nehmen und verwalten lassen. Oder, weil den Lehrkräften schlicht die Erfahrung fehlt, um die Geräte im Unterricht didaktisch sinnvoll einsetzen zu können.
Digitale Bildung: Heute schon an morgen denken
Die große Herausforderung für die digitale Transformation im Bildungswesen: Viele Schulträger nehmen zwar Ausschreibungen für Soft- und Hardware vor, ein ganzheitliches Konzept ist jedoch selten. In der Folge nutzen sie Produkte verschiedener Hersteller und arbeiten mit unterschiedlichen Serviceanbietern zusammen. Was wiederum heterogene IT-Landschaften sowie inkompatible Daten und Systeme bedeutet. Die Zusammenarbeit mit mehreren Dienstleistern ist teuer und nicht nachhaltig. Zudem fühlen sich die Anwenderinnen und Anwender häufig allein gelassen. Funktionieren Endgeräte oder IT nicht wie gewohnt, wissen sie nicht, welcher Dienstleister zuständig ist oder, wie sie das Support-Team erreichen können.
Anstatt viele kleinteilige Lösungen ein- und Projekte umzusetzen, sollten Schulträger die Digitalisierung ganzheitlich planen und realisieren. Kompatible Hard- und Software sowie eine leistungsfähige Infrastruktur bilden das solide Grundgerüst. Im nächsten Schritt gilt es für die Verantwortlichen: vorausschauend planen und die laufenden Kosten im Blick behalten. Insbesondere bei der Infrastruktur sollten sie an Skalierbarkeit denken, da beispielsweise das Datenwachstum aufgrund vermehrter Videoinhalte weiter steigen wird.
Welchen Nutzen bringt ein service-zentriertes Digitalkonzept? Schulen und Schulträger erhalten alle Produkte und Leistungen aus einer Hand, darunter schnellen Support und zentrales Endgerätemanagement. Sie profitieren von passgenau funktionierenden Umgebungen, bei denen Hard- und Software kompatibel sind und reibungsfrei zusammenspielen.
Digitalisierung nachhaltig planen und umsetzen
Die Notwendigkeit ganzheitlicher Ansätze für eine erfolgreiche Digitalisierung im Bildungswesen hat auch die Politik erkannt. Die neue Bundesregierung will den Digitalpakt bis 2030 verlängern und die finanziellen Mittel nachhaltiger einsetzen. An die Stelle einmaliger Investitionen oder des Löschens einzelner Brandherde können so nachhaltige Digitalkonzepte treten.
Wir unterstützen diese Entwicklung bereits und arbeiten mit dem Konzept „Magenta Klassenzimmer“ daran, Schulen und Schulträger ein erprobtes und standardisiertes Set von Hardware und Diensten bereitzustellen, das ein optimales Nutzererlebnis ermöglicht. Weg von getrennten Einzelbeschaffungen zu einem System, das passgenau und sicher funktioniert.
Neutrale Checkliste für die Ausschreibung
Partner können dabei unterstützen, Medienentwicklungspläne zu erarbeiten und Ausschreibungen entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen zu gestalten. Auch unsere Expertenteams stehen den Schulträgern schon früh im Planungsprozess und in der Ausschreibungsphase zu Seite. Daneben geben wir nützliche Tipps, stellen neutrale Checklisten bereit und bringen unsere Erfahrungen aus zahlreichen Digitalprojekten im Bildungswesen mit ein. So hat die Telekom zum Beispiel das Aloisiuskolleg in Bonn auf seinem Weg zum „Digital Leader“ unterstützt oder für die Schulen in Cloppenburg erfolgreich ein Digitalisierungskonzept umgesetzt. Des Weiteren werden wir in Rheinland-Pfalz rund 400.000 Lehrkräfte und Schüler*innen mit Tablets ausstatten.
Mehr dazu im Interview
Wie die Telekom Schulträger und Schulen auf dem Weg der Digitalisierung begleitet und weshalb uns das besonders wichtig ist, lesen Sie in meinem Interview auf www.telekom.com
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Deutsche Telekom Business Solutions GmbH, Public Sector, Digitale Bildung und Schule
Jochen Bösl leitet seit Januar 2022 das neu gegründete Vertriebssegment für Digitale Bildung und Schulen.
Nach mehreren Führungsfunktionen im Bereich IT- und Telekommunikation bei Siemens und T-Systems verantwortete er von 2014 bis 2021 das Geschäftskundensegment der Telekom in Bayern und bringt nun seine Expertise ein in den Aufbau des neuen Direktvertriebs für Schulen im gesamten Bundesgebiet.
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09.12.2021
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