Innovative Lösung für die Wasserwirtschaft: App für Grundwasserentnahme
Wasserknappheit und Hochwasser sind Extremereignisse, die auch im westlichen Niedersachsen spürbar zunehmen. Umso wichtiger wird ein regionales Wassermanagement, das den nachhaltigen Umgang mit den vorhandenen Wasserressourcen steuert. Als ein Baustein eines solchen Wassermanagements hat der Landkreis Grafschaft Bentheim die Dokumentation der landwirtschaftlichen Grundwasserentnahme digitalisiert.
1865
Gründung
141.946
Einwohner*innen
Quelle Landesamt für Statistik Niedersachsen -
Stand 21.12.2023
900+
Mitarbeitende
"Mit der neuen App geben wir den Nutzenden nun eine einfache und effiziente Möglichkeit an die Hand. Die erfassten Daten werden automatisch an den Landkreis übermittelt. Das minimiert das Risiko von Eingabefehlern und vereinfacht die Dokumentationspflicht.“
Roberto Gonçalves, Leiter der Abteilung Umwelt, Landkreis Grafschaft Bentheim
Der Kunde Landkreis Grafschaft Bentheim
Der Landkreis Grafschaft Bentheim liegt an der deutsch-niederländischen Grenze im Südwesten Niedersachsens und besteht aus sieben Städten, Samtgemeinden und Gemeinden. Außergewöhnlich ist die Vielfalt unterschiedlicher Landschaftsräume im Kreis: Neben landwirtschaftlich genutzten Flächen wechseln sich Heide, Hoch- und Niedermoore mit bewaldeten Höhenrücken und dem Flusstal der Vechte ab. Gut 1.200 km gut ausgebaute Radwege laden zum Erkunden dieser Landschaft ein – die Grafschaft Bentheim wurde mehrfach als fahrradfreundlichster Landkreis Niedersachsens ausgezeichnet. Dank des exzellenten Wirtschaftsklimas gehen von der einstigen Textilarbeiterregion heute zudem vielfältige neue Impulse aus.
Ausgangssituation
Bisher wurde die Grundwasserentnahme durch Berechtigte über ein analoges Betriebstagebuch dokumentiert, in dem Betriebszeiten, Zählerstände und Grundwasserstände eingetragen wurden. Der Kontrollaufwand für die Kreisverwaltung war hoch, zudem fehlte ein aktueller Überblick über die Wasserentnahmen, denn die Tagebücher wurden erst am Ende des Jahres abgegeben.
Lösung
Im Auftrag des Landkreises Grafschaft Bentheim hat die Telekom eine App entwickelt, mit der die Daten zur Grundwasserentnahme digital eingetragen werden können. Die Entnahmeberechtigten können die Zählerstände nun über Smartphone oder Tablet eingeben. Die Übermittlung an die Untere Wasserbehörde erfolgt automatisch. Die Erfassung ist auch offline möglich. Über eine Desktopanwendung kann zudem eine Übersicht über die eigenen Verbrauchsdaten abgerufen werden. Bevor das maximale Entnahmekontingent ausgeschöpft ist, erhalten die Nutzenden entsprechende Warnhinweise.
Kundennutzen
Die App vereinfacht die Dokumentationspflicht und minimiert das Risiko von Eingabefehlern. Sie bietet den Entnehmenden zudem einen praktischen Überblick über ihre Entnahmemengen. Auch die Untere Wasserbehörde erhält mehr Transparenz. Sie kann sämtliche Grundwasserentnahmen tagesaktuell einsehen und auswerten. Das digitale Angebot reduziert den Kontrollaufwand für die Behörde und macht es zudem möglich, Wassermängel schneller zu erkennen und darauf zu reagieren.
Grundwasserhaushalt unter Druck
Die Folgen des Klimawandels sind auch im Landkreis Grafschaft Bentheim nicht zu übersehen. Extrem trockene Sommer ließen den Grundwasserspiegel teils erheblich sinken. Auf Grund fehlender Niederschläge sind landwirtschaftliche Betriebe in solchen Perioden jedoch besonders auf die Grundwasserentnahme zur künstlichen Bewässerung ihrer Felder angewiesen. Gleichzeitig müssen die öffentliche Trinkwasserversorgung und der Erhalt von feuchteabhängigen Biotopen sichergestellt werden. Die Wasserwirtschaft ist hier in der Pflicht, die Wassernutzung zu steuern und die Wasserverfügbarkeit langfristig zu sichern. Um diese Aufgabe meistern zu können, ist der Überblick über Wasserentnahmen und Grundwasserpegelstände eine wichtige Voraussetzung.
Dokumentationspflicht deutlich vereinfacht
Mit der neuen Software zur digitalen Erfassung von Grundwasserentnahmen setzt der Landkreis Grafschaft Bentheim auf innovatives Wassermanagement. Dabei wurde Wert auf eine schnell umsetzbare, praktikable Lösung gelegt, die eine Übergangsphase ermöglicht, in der sowohl die digitale als auch die analoge Dokumentation möglich ist. Eine künftige Automatisierung wurde ebenfalls schon mitgedacht und soll in einem zweiten Schritt erfolgen.
Ausblick: Automatisierte Dokumentation und Beregnung
Noch müssen die Landwirtinnen und Landwirte die Wassermengen, die sie den Brunnen entnehmen, am Wasserzähler ablesen und in der App eintragen. Künftig ist geplant, auf IoT-fähige Wasserzähler umzurüsten. Diese funken die Verbrauchsdaten dann eigenständig in die Cloud, so dass kein Ablesen vor Ort mehr nötig ist. Ebenso lässt sich die Funktionalität der App dahingehend ausbauen, dass sich die Beregnung via App steuern lässt. Die landwirtschaftlichen Betriebe profitieren dann nicht nur von der vereinfachten Dokumentation und der besseren Transparenz über ihre Grundwasserentnahmen, sondern können auch deutlich effizienter bewässern.
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Dass die Mobilfunkflotte aller Mitarbeitenden der Messe Berlin einfach verwaltet, Apps sicher zugewiesen und Geräte am Ende nachhaltig rückgeführt werden können, dafür sorgen die Telekom und ihr Partner Everphone.